Peter Neugschwentner wurde 1992 in Amstetten, Niederösterreich geboren. Er studierte in Wien Vergleichende Literaturwissenschaften und Szenisches Schreiben in Berlin. Peter ist Mitbegründer des Theaterkollektivs Bawidifu (Banane wie die Furcht). Er mag nicht so gerne Vitae, weil irgendwie ist das Leben schwer zu begreifen.
Am Landestheater Koblenz gab es eine Uraufführung, in Berlin und Potsdam mehrere Werkstattaufführungen.
Peter war einmal 4 Kilo schwer und damals nannte man das einen Brocken. Heute weiß er über diese schwere Zeit mehr. Zum Beispiel:
Als kleiner Mensch wird man an große Menschen übergeben.
Die verstehen dich nicht und du sie auch nicht.
Nach einigen Jahren tun wir so, als würden wir uns sehr wohl verstehen.
Dann ist es aber schon zu spät und es gibt Missverständnisse, die sich für immer eingenistet haben.
Im Theater kann jemand etwas sagen und wir verstehen, das ist ein Missverständnis. Das ist etwas Schönes.
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Dann würde ich kleine Kolonien von Trompetentierchen kennenlernen, die nebeneinandersitzen, um einen besseren Wassersprudel zu machen. In der kleinen Welt der kleinen Lebewesen gäbe es keine schlechte Zivilisation, keinen Krieg, keine Ungerechtigkeit, keine dummen Schwätzer, die alles relativieren. Keine Kunst, die nichts aussagt.
Laszlo hat sein Herz verloren, ans Theater und plötzlich klafft da ein riesiges Loch mitten in seiner Brust. Eigens mit dem Skalpell überprüft, begeben sich seine Freundinnen Marta und Elli und seine Mutter auf die Suche: Scheinbar wurde Laszlos Herz in das Bühnenbild einer Jelinek-Inszenierung verbaut. Bevor dieses prompt in der Schnelllebigkeit der Gegenwartskünste wieder zerstört wird gilt der Plan, durch eine stürmische Aktion in die Inszenierung einzufallen, um dort das Herz wieder zurück zu erobern. Doch die Aktion beherbergt mehr Hindernisse als gedacht: Augen gehen verloren, Freundschaften zerbrechen und die Kunst fliegt weg. Während die Frauen auf ihrer Aktion skrupellos besitzergreifenden Krähen, einem verworfenen Regisseur und diversen Obstschnäpsen begegnen, verwest Laszlo im Haus seiner Mutter auf der Chaiselongue – spricht mit einem Ohrwurm, einem Weberknecht und einem Trompetentierchen. Zwischendrin kommt natürlich auch der zur Besessenheit neigende Regisseur zu Wort, dessen künstlerische Parameter zwischen Verwirrung und der endlosen Komplexität seiner eigenen Position verlaufen. Die Suche nach dem Herzen und die Begegnungen mit so allerhand besonderen Persönlichkeiten hinterlassen Fragen. Danach, was Theater mit Reichtum zu tun hat, nach den Grenzen von Solidarität, ob Kunst die Dinge richtig sehen kann und nach der Idee von Zuhause, um am Ende zu merken: es bleibt der Schmerz. Über das Muttersein, das Freundinsein, darüber die Augen ausgestochen zu bekommen, ewig nach der fallenden Nuss zu suchen und das Herz zu verlieren. Doch aus all dem Schmerz wächst auch die Erkenntnis, dass aus allem was weh tut, etwas Neues wachsen kann und manchmal da, wo eine große Trauer sichtbar wird auch eine große Liebe kommen könnte.
5 Spieler*innen, sowie diverse Insekten und ein Wimperntierchen, frei zur UA
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Menschen sind wie Möpse: sehnsüchtig, fehlbar, bedürftig und sie hängen ihre Liebe an die seltsamsten Dinge. Patricia lebt für ihren Mops Anja, für ihr Faxgerät, ihre Arbeit als Bürokraft und Daniel Biegenbauer. Der predigt allerdings die freie Liebe und den eindimensionalen Menschen und lässt Patricia spätestens als sie vom Krebs zerfressen wird fallen.
Paul wiederum hat als Kind seine ganze Liebe Jesus geschenkt, bis seine Schwester eine Psychose erlitt. Luise erfährt Liebe nur im sexuellen Begehren und Toni stellt erschrocken eines Tages fest, dass ihre geliebten, tadellosen Eltern, berühmte Krebsforscher und beste Ratgeber:innen, im Grunde Idioten sind. Die vier rackern sich ab, blicken nach Vorn in eine ungewisse Zukunft und wieder nach Hinten, suchen nach enttäuschten Erwartungen und falschen Versprechen bis klar wird: Eine Liebe, die heute Erlösung verspricht, ist morgen grundfalsch. Doch was wäre der Mensch ohne Hoffnung? Denn schließlich ist die Schöpfung auch nur ein Produkt und der, der sie herbeigeführt hat kein Allwissender, sondern vielleicht auch einfach nur ein trauriger Tropfen.
IDIOTEN LIEBEN ist eine Liebeserklärung an die Menschheit und ihre Sehnsucht nach selbstgezimmerten Wahrheiten: Dass die meisten Dinge einfach nur so dastehen, ohne Absicht – dass kein einziges Krebsgeschwür da draußen Hintergedanken hat. Das zertrümmert mich.