rua. Kooperative für Text und Regie
Kooperative für Text und Regie

Zelal Yeşilyurt

Zelal Yeşilyurt
©Greta Markurt

Vita

https://zelal.love/

Zelal Yeşilyurt (*2000 in Berlin) ist eine intermedial und interdisziplinär arbeitende Regisseurin, Autorin und Dramatikerin.

Erste künstlerische Erfahrungen sammelte sie am Jugendtheater P14 der Volksbühne und mit der Performancegruppe She She Pop.

Nach einem kurzen Studium der Kultur- und Sozialwissenschaften in Berlin studierte sie Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und später Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin, wo sie 2024 abschloss.

2024 wurden ihre Stücke I’m a girl you can hold IRL und Cyberangel am Maxim Gorki Theater uraufgeführt, beide unter eigenen Regie. Im Januar 2026 folgt dort ihr Stück I love Zelal. Sie arbeitet derzeit an ihrem Prosadebüt Molotov Cocktail Dress (Korbinian Verlag) sowie an lyrischen und installativen Projekten. Sie schreibt und arbeitet auf Deutsch und Englisch.

"There is such a thing as good bad taste and bad bad taste. To understand bad taste one must have very good taste."

—John Waters

Texte

"Zelal, ich will dir auch gar nicht begegnen. Du bist mir lieber, wenn du in meinem Kopf bleibst. Die bleibst, die mich für das liebt was ich bin. In all seiner Monstrosität und Hässlichkeit."

"i love zelal" erzählt von Liebestoll, dessen obsessive Gefühle für Zelal ihn hin- und herwerfen zwischen ekstatischer Verliebtheit und abgrundtiefem Ekel. Zelal ist seinem Leben, seinem Kopf und Herzen nicht mehr wegzudenken, sie besetzt ihn von Kopf bis Fuß.

Zelal Yeşilyurt entlarvt in ihrem Stück die Mechanismen, die westliche Liebesgeschichten traditionell romantisieren: Von Grimms Märchen über Jane Austen bis Bridgerton wird Liebe oft als Schicksal inszeniert, als Suche nach der "anderen Hälfte", als vermeintliche Vollendung im Anderen. "i love zelal" zeigt die Kehrseite dieser Ideale: Besitzdenken, Obsession, die Auflösung eigener Grenzen und die toxischen Erwartungen, die das Konzept "Liebe" und "romantische Beziehung" aneinander stellen. Und dann ist da ja auch noch die Autorin, die sich selbst zum Gegenstand der Fixierung macht und so den Akt der radikalen Selbstobjektifizierung eröffnet. Diese selbstreflexive Geste verschiebt die Perspektive: Das Publikum sieht nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern einen Prozess der Selbstbeobachtung und Selbstverzehrung, der die Anatomie des Begehrens ein ihren Einzelteilen auflöst.

Regie

Extras

CYBERANGEL
von Zelal Yeşilyurt 
Maxim Gorki Theater
Premiere: 14.10.2024