Maskuland
MASKULAND ist das Märchen eines schwulen Prinzen, der gegen unsterbliche Ideen von Männlichkeit ankämpft – Ideen, die, wie Märchen selbst, beständig weitergetragen werden.
Als Prinz (und als Mann) soll er herrschen: über Land, eine Frau, eine Familie – oder notfalls über ein Billy-Regal. Stärke ist die Voraussetzung dafür. Doch sein Körper-Schloss, das vor Angst bröckelt, eng und erstickend wie ein Gefängnis, scheint für diese Aufgabe ungeeignet.
Er versucht, sich abzuhärten, seinen Körper in den Tempeln der Maskulinität – den Fitnessstudios – nach hellenistischem Vorbild zu formen, nicht als "Sensibelchen" oder "Feigling" zu gelten. Gleichzeitig lernt er, sich für sein Begehren zu schämen und es zu verbergen – vergeblich.
In MASKULAND begleiten wir den Prinzen auf seinem Weg von Fremd- zu Selbstbestimmung, durch Trauma und toxische Beziehungen, durch gefundene und wieder verlorene Verbindungen – bis er schließlich lernt, sich selbst zu lieben.
Und da Märchen unsterbliche Ideen weitertragen, ist MASKULAND selbst ein Versuch der Aneignung – und der Beginn, neue Ideen in Umlauf zu bringen.