rua. Kooperative für Text und Regie
Kooperative für Text und Regie
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Svenja Viola Bungarten

Svenja Viola Bungarten
(c) Marco Cucuiu

Vita

Svenja Viola Bungarten, *1992 in Koblenz, studierte Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. 2016 erhielt sie für ihr Libretto POST NUCLEAR LOVE den "Berliner Opernpreis". Sie war im Rahmen des Bachmannpreises zum 22. Klagenfurter Literaturkurs 2018 eingeladen. Ihr Stück TOT SIND WIR NICHT wurde im November 2018 am Theater Münster uraufgeführt und war zum Festival Neues Wiener Volkstheater 2019 eingeladen. Am Schauspielhaus Wien war sie für das Hans-Gratzer-Stipendium 2019 nominiert. Ihr Text BONN IST EINE STADT IM MEER wurde im Rahmen der Autor*innentheatertage am Deutschen Theater Berlin in einem Werkstatt Format gezeigt und kam im September im Theater Münster zur Uraufführung. Seit 2019 ist sie Mitglied des Ministeriums für Mitgefühl. Gemeinsam mit Gelareh Shahpar hat sie im selben Jahr das Kollektiv DIE ANTAGONIST*INNEN gegründet. Für MARIA MAGDA gewann sie 2021 den Autor*innen Preis des Heidelberger Stückemarkts. Mit dem Text DIE ZUKÜNFTIGE gewann sie den 3. Else Lasker Schüler Stückepreis dessen Verleihung 2022 erfolgen wird. Im Herbst 2021 wurde ihr Stück Garland am Schauspielhaus Graz uraufgeführt. Ihr Stück MARIA MAGDA wurde ins Polnische übersetzt und debütierte kürzlich in einer szenischen Lesung im Club Zak Danzig. In der Spielzeit 2020/21 war sie Hausautorin am Theater Koblenz.

 

Texte

  • WO WENN NICHT WIR

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    Eine Innenstadt wie jede andere. Vom Onlinehandel ausgebrannt. Nur ein Laden hält sich noch mit letzter Kraft. Und je schlechter Konrads "Bilder & Rahmenhandel" läuft, desto stärker hält er an ihm fest. Bis er sich von ihm ganz mit nach unten ziehen lässt. So findet er sich bald auf der anderen Seite seines Schaufensters, auf der Seite der Obdachlosen wieder, denen er doch gerade noch vorwarf seine Kundschaft zu vergraulen. Auch seine Tochter treibt es auf die Straße, doch bei ihr ist es der Protest gegen den umweltschädlichen Lebensstil der Stadt und die radikale Verweigerung ihres klimatisierten Kinderzimmers. Und so finden sich beide in den Zwischenräumen der Stadt wieder. Umstellt von der defensiven Architektur, die die Investitionsfläche Innenstadt vor dem Anblick von Obdachlosigkeit bewahren soll. Institutionelle Gewalt für die Bereinigung des Stadtbildes. Erst in der Abgeschiedenheit eines Friedhofs finden sie etwas Ruhe. Eine Ruhe, die für einen die letzte sein wird. WO WENN NICHT WIR ist eine bitterkomische Groteske, die von den Rändern ausghet und die Spur der Gewalt in das leere Zentrum unserer Gesellschaft verfolgt. Die Innenstädte stehen leer, die Mittelschicht löst sich auf. Abstiegsangst, die sich an den Rändern entlädt.

    3-5 Spieler:innen

    UA: 31.05.2021 Theater Koblenz