rua. Kooperative für Text und Regie
Kooperative für Text und Regie
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Jchj V. Dussel

Jchj V. Dussel
© Katja Feldmeier

Vita

Jchj (keine Pronomen/ j, j, js) studierte Freie Kunst und Freies Schreiben in Braunschweig und Istanbul, und Agrar- und Gartenbauwissenschaft in Berlin. J arbeitet als Autor, Musikerin, Performerj und Spielmacher*in. Bisherige Arbeiten bspw. am Theater Osnabrück, Schauspiel Hannover und Maxim Gorki Theater. Die Inszenierung von jsem Text DARKROOM revisited wurde zum Heidelberger Stückemarkt (Netzmarkt) 2022 eingeladen, im selben Jahr wurde Jchjs Text DREI FRAUEN IM MEERESSPIEGEL DER POST-APOKALYPSE auf die Shortlist des Theater Treffens der Berliner Festspiele gewählt. Jchj gibt seit 2018 das queere Literaturmagazin Glitter mit heraus, ist Mitbegründerj des Bühnen-Kollektivs BR*OTHER ISSUES und war in der Spielzeit 21/22 Stipendiat*in des Instituts für Digitaldramatik am Nationaltheater Mannheim. Im April 2022 erschien das Romandebut aus dem schlafenden Vulkan ausbrechen im Luftschacht Verlag. Zuletzt 2023 die queer-feministische Woyzeck-Neuschreibung Zickwolf an der Anderen Welt Bühne, Strausberg. Jchj schreibt Prosa, Dramatik und Songs. J lebt in Berlin.

Texte

  • Drei Frauen im Meeresspiegel der Postapokalypse

     

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    Wir hatten nie eine Chance gegen irgendwas! Am wenigsten gegen uns selbst!

    Drei Frauen, drei Generationen. Greta – ihr Name beschwört noch die Revolution, die nie stattgefunden hat –, Songül, inmitten des globalen Bürgerkriegs geboren und suizidal, sowie Helle, eines der letzten Kinder der Erde. Gemeinsam sind sie unterwegs Richtung Alpen. Auf der Suche nach Nahrung. Wir schreiben das Jahr 2099. Barcelona, Florida, Rom, Shanghai sind längst im Wasser verschwunden. Wer nicht ermordet und gegessen wurde, geht langsam an Dämpfen aus Verwesung und toxischen Pilzen zugrunde. Die drei Frauen schließen einen Pakt: Wir lassen keine lebend zurück. Auf ihrem Höllenritt treffen sie auf einen Faschisten – Essen für fünf Tage, wenn Greta nicht eine Rechnung mit ihm offen hätte – und jede der drei begegnet Eudämonia, dem Ur-All-Wesen. Die Göttin fordert: Kein fühlendes Leben mehr zu töten. Doch Menschen sind eben auch nur Tiere – mithin das Gefährlichste. Und so kommt es, wie es kommen muss:

    Ihr Menschen wart Gäste dieser Welt, jetzt Kompost für die letzten, neuen Eukaryoten.

    Erweitert wird der blutige Trip der drei Frauen um zwei interaktive Teile: das Tribunal und die Auflösung. Eine Guillotine auf Hochtouren und praktische Übungen gegen Schockstarre und Körperfeindlichkeit.
    Eine bitterböse Satire über die sukzessive Selbstauslöschung der Menschheit:

    Zukunft ist eine Ressource, die du für Kinder brauchst. Es gibt aber keine Zukunft mehr.

    4 Spieler:innen, frei zur UA