rua. Kooperative für Text und Regie
Kooperative für Text und Regie

Jonas Knecht

Jonas Knecht
© T+T Fotografie

Vita

www.jonasknecht.com

Der St.Galler Jonas Knecht studierte Elektrotechnik und Informatik in Rapperswil und arbeitete danach für kurze Zeit als Telekommunikationsingenieur in Zürich. Von 1999 bis 2003 studierte er Puppenspielkunst und Regie an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin. Während des Studiums gründete er die international agierende Produktionsplattform theater konstellationen. Seit 2003 arbeitet er als Regisseur an festen Häusern und in der freien Szene; u.a. am Staatstheater Saarbrücken, Konzerttheater Bern, Theater Aachen, Landestheater Innsbruck, Volkstheater Wien, Sophiensæle Berlin, Theater Chur und der Gessnerallee Zürich. 2011/12 war Jonas Knecht Gastprofessor an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin, Abteilung Zeitgenössische Puppenspielkunst.

Von August 2016 bis Juli 2023 war er Schauspieldirektor am Theater St.Gallen. Mit der Produktion "Der letzte Schnee" am Konzerttheater Bern war er zum Schweizer Theatertreffen 2020 eingeladen. Zusammen mit Gabi Bernetta (Bernetta Theaterproduktionen) hat er "jungspund – Theaterfestival für ein junges Publikum St.Gallen" initiiert. Das biennal stattfindende Festival ist das einzige seiner Art in der Schweiz.

Seit der Spielzeit 2024/2025 leitet er das schauspiel erlangen.

Regie

12.04.2025
EWIG SOMMER (UA)
Tanz und Schauspiel nach Motiven aus dem Roman von Franziska Gänsler
Regie: JONAS KNECHT
schauspiel erlangen
24.01.2025
BEYOND (UA)
Wie Licht entsteht
von Andreas Schäfer
Regie: JONAS KNECHT
schauspiel erlangen


Das Stück "Supergute Tage" nach dem gleichnamigen Kultroman erzählt von den Ängsten und Träumen von Christopher, der das Asperger-Syndrom hat. Die multimediale Inszenierung von Jonas Knecht, die am Freitagabend am Festival Jungspund in St.Gallen Premiere feierte, gibt einen berührenden Einblick in das Innenleben des 15-jährigen Helden. […] Regisseur Jonas Knecht inszeniert das Stück, welches Coming-of-age-Geschichte, Familiendrama und Krimi in einem ist, mit ansprechenden Mitteln. Die Inszenierung setzt auf ein minimalistisches Bühnenbild (Damian Hitz) im Schwimmbad-Look, auf elektronischen Sound von Marcel Gschwend alias Bit-Tuner, Masken und Videoprojektionen (Clemens Walter). Dank Letzterer wirkt der Protagonist, der kaum Nähe zulässt, besonders nahbar: Das Stück zoomt – wortwörtlich – an Christopher ran. Immer wieder werden Grossaufnahmen seines Gesichts per Livekamera auf die Bühne projiziert, was berührende Momente erzeugt.
In anderen Videosequenzen kommen Christophers Träume, Ängste oder seine Überforderung in der Grossstadt zum Ausdruck. Auf allen möglichen Sinnesebenen und mit viel Liebe zum Detail versucht das Stück zu vermitteln, wie Christopher die Welt sieht. Und das ist sehr bereichernd.

(Claudio Weder / St.Galler Tagblatt / 4.3.2024)

Mit "Supergute Tage" von Simon Stephens setzt das Theater St.Gallen einen starken Akzent zum Beginn von jungspund, dem Festival für junges Theater. Im Zentrum steht ein Aussenseiter, Julius Schröder spielt ihn mit jener notgestählten Kompromisslosigkeit, an der alle andern sich die Zähne ausbeissen: der weichliche Vater (Manuel Herwig), die dauerüberforderte Mutter (Diana Dengler), Nachbarinnen und Ordnungshüter (Marcus Schäfer und Fabian Müller, wie alle andern in diversen Rollen im Stück beschäftigt). Nur die Lehrerin (Chantal Dubs) ist auf Augenhöhe mit Christopher. Und Toby, die Ratte. […] Die Gefahr, in ein plakatives Gut-Böse-Schema zu verfallen, unterlaufen Regisseur Jonas Knecht und sein Team (Bühne Damian Hitz, Kostüme Sabine Blickenstorfer, Video Clemens Walter, Licht Dennis Scherf) jedoch geschickt und mit allen medialen Mitteln.
Eine Livekamera holt bei entscheidenden Szenen die Gesichter schmerzhaft nahe heran. Videos, raumfüllend auf die Kulissenwände projiziert, bringen surreale Ebenen ins Spiel, Fabeltiere mit sympathischen Kartonköpfen kommen Christopher zu Hilfe, wenn gar nichts mehr geht. Und Bit-Tuner Marcel Gschwend lädt das Stück mit einem gefährlich pochenden Soundtrack auf.
Das sind denn auch die überragenden Szenen: Christopher will nach London zu seiner Mutter und gerät in einen ohrenbetäubenden Strudel von Bahnhofslärm, Schlagzeilen, schreierischer Werbung, unverständlicher Wortfetzen, Fahrplanwahnsinn – bis man bis in die eigenen flackernden Hirnsynapsen hinein zu spüren beginnt, welche Folter der gewöhnliche Alltag für Menschen mit einer autistischen Behinderung bedeuten kann.

(Peter Surber / Ostschweizer Kulturmagazin Saiten / 5.3.2024)

Extras


EWIG SOMMER
Tanz und Schauspiel nach Motiven aus dem Roman von Franziska Gänsler
schauspiel erlangen
Premiere: 12.04.2025

BEYOND. Wie Licht entsteht
von Andreas Schäfer
schauspiel erlangen
Uraufführung: 24.01.2025