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AM FLUSS

Mazlum Nergiz

 

 

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Das Ufer ist eine Grenze zwar aber keine sichere.

Ein namenloses Wir stromert am Ufer eines Flusses entlang. Gaffer und Mönch zugleich nimmt es hellsichtig die Geister der Vergangenheit wahr: Diese treiben im und am Fluss entlang, sickern ins Sediment oder die rissigen Betonwände der verlassenen Werft. Zu den Geistern gesellen sich Männer, die sich hier zum Sex treffen und finden, wie beispielsweise Dan und Christopher. Das Wir horcht und spürt auf, flüstert und schreit, bezeugt und verwebt ihre Geschichte mit der Stimme des Arztes, dessen verbrannte Bücher als glühende Asche noch immer im Fluss treiben, dem Fall der Künstlerin, die ihre Freiheit im Sturz aus dem 34. Stockwerk findet und der Akte des rastlosen Architekten, der die verlassenen Gebäude am Fluss aufschneidet.

AM FLUSS verwebt Geschichten von verschwindenden und wiederkehrenden Körpern; Körpern, die nach Freiheit und Verbindung suchten. Und immer noch suchen, den Mund nur einen Zentimeter über der Wasseroberfläche haltend. Kann das Verschwinden, das Vergessen eine Form der Verbindung sein? "Das Stück durchschreitet das letzte Jahrhundert von der Weimarer Republik bis zur Aids-Krise der späten 1980er und 1990er Jahre aus der Perspektive eines nomadischen Gewässers. Dabei verbindet es in die nur scheinbar weit voneinander entfernten Biografien von Personen, die es gab, mit Ereignissen, die stattfanden. Immer klarer wird die vielschichtige Kraft, die diese Stimmen versammelt: Gewalt. Epochen, Umbrüche, Schwellen, Zusammenhänge fließen ineinander wie die Nebenarme eines Flusses. AM FLUSS handelt von der permanenten Anwesenheit der Geschichte in unserer Gegenwart." (Mazlum Nergiz)

Besetzung variabel, frei zur UA