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Die vierte Wand. Life is like

Anah Filou

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Rückwärts durch das Souterrain tanzt Una auf mich zu. Rückwärts auf mich zu und wenn du fällst, dann fang ich dich, dann fang ich dich schon noch, gefangen, gefangen, sie lacht. Sie fällt sie mir in meine Arme, manchmal hab ich gar nicht so viel Arme als ich fangen mag.

Una und Alix sind BFF. Seit sieben Jahren zusammen im Souterrain, streiten sie nie, mögen dasselbe Beistelltischchen, räumen zusammen die Spülmaschine aus und neben der Waschmaschine stapeln sich die Weinflaschen. Doch dann zieht Una aus, und Alix sich zurück und was bleibt ist die plötzliche Wand, die den Kreislauf aus Abhängigkeiten erst deutlich macht. Da werden die zuvor lustigen Rollenspiele zwischen den Beiden zur Bestandsprobe ihres Miteinanders und ihrer gemeinsamen Zeit, in der nichts zerbrechen und alles bleiben soll. Doch diesem verschmolzenen Kreislauf steht der bedingungslose Wunsch nach einem Leben fernab der gesetzten Familiennormative gegenüber, in dem die Ambivalenz von erdrückender Nähe und bedingunsloser Freundinnenschaft deutlich wird. Und so stehen sich Una und Alix gegenüber – mal im Dialog, mal im Monolog, teilweise in märchenhaften Allegorien - die Eine will das eigene, etwas nur für sich, die andere will die Dinge wie sie sind und am Ende wird klar: "Schwesterchen ich will dich nicht verlieren".

2 Spieler:innen, frei zur Uraufführung