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DIE GROSSE ZOOLOGISCHE PANDEMIE

Natascha Gangl



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Herzlichen Glückwunsch. Nichts das Dir wertvoll ist kann man Dir rauben.
Es bricht der Räuber in Ihr Haus ein.
Es bricht der Virus in Ihren Körper ein.
Es bricht Ihr Körper in ein Land ein.
Es bricht die Familie in Ihren Lebensplan.
Es bricht die Arbeit in Ihr Privates.
Es bricht das Tier durch Ihr Mensch-Sein und ein Thema durch das Nächste.

In ihrer niemals endenden Abfassung DIE GROSSE ZOOLOGISCHE PANDEMIE erforscht Natascha Gangl Bilder, Muster und Gegebenheiten des Einbruchs, der Invasion, der Pandemie. Die Figuren heißen "ich", heißen "du", springen von "die da" zu "wir da" und legen Festschreibungen des Eigenen und Fremden beständig aufs Kreuz. William S. Burroughs These von Sprache als Virus fungiert dabei als Leitmotiv, die Textfläche bleibt lebendig, wird für jede neue Aufführung umgebaut, aktualisiert und weitergeschrieben, sie ist niemals uraufführbar, sie ist ständig uraufführbar. 

Nähern wir uns der Seele des Einbruchs, des Verbrechens, das wir aneinander begehen, solange an, bis wir es durchsteigen! Oder zertreten! Ergeben wir uns der Selbstläuferin Sprache. Huch, ein Lauffeuer! Zündeln wir an der lebendigen Lüge von Außen und Innen. Infizieren wir uns an der verbalen Influenza – lassen wir sie von einer Zunge zur nächsten springen. Tauchen wir ab in den Wortstrom, der uns an ein Neuland führt oder in den Abwasserkanal unserer Denkstätten. Wir hoffen wir haben die Gummistiefel dabei.

UA: 17.04.2014, Staatstheater Mainz

Pandemie. Gebäre Dich selbst / Theatrale Installation / Theater am Lend, Graz. 2012.
Hausbruch. Eine Pandemie / Theatrale Installation  / Theater Winkelwiese Zürich, ROXY Biersfelden. 2016/2017.
Hausbruch. Ein Fragment. / Theatrale Installation / Dramatiker*innenfestival Graz, Schauspielhaus Wien. 2018.
Pandemie, eine Wiedergängerin / Tanz- und Konzertfilm von backsteinhaus produktion / Theaterfilm vom Marie Bues. Juni 2020.