800 (das Theaterstück) oder Rosenwunder Premium Reloaded

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"Ein Geburtstagstheaterstück, wie geht denn das?", fragt da irgendwann Frau Grin, eine Conférencieuse, deren Name an die Gebrüder Grimm erinnert, die in Marburg studiert haben. Alle haben in Marburg studiert. Auch Boris Pasternak hat in Marburg studiert. Insofern treten auch Tonja, Juri und Lara - Figuren aus seinem "Doktor Schiwago" - auf. Und Wegenera und Wegenerb, weil der Geowissenschaftler Alfred Wegener "hatte auch was mit der Uni". Ein um allgemeine Beteiligung bemühter Schauspieler, das ausgestorbene und immer zu spät kommende Wollnashorn, ein Jugend-Chor der Kontinentalplatten und Elisabeth, die Heilige, komplettieren die illustre Runde des "Club-Festkomitee-Parallelaktion-800-Clubs", gemeinsam versuchen sie ein Geburtstagsfest (mit Überraschung!) zu organisieren. Parallel dazu denken sie über die wichtigsten Nebensachen, zum Beispiel Sex oder Sport, nach oder dass "gemeinschaftliche Willensbildung ein komplexer Prozess ist oder wie Geschichte überhaupt erzählt werden kann". 800 ist nämlich ganz schön viel.

"800 (das Theaterstück) oder Rosenwunder Premium Reloaded" entstand zum 800-jährigen Jubiläum der Ersterwähnung Marburgs als Stadt im Jahr 1222. Die Regisseurin Carola Unser, gemeinsam mit Eva Lange Intendantin des Hessischen Landestheaters Marburg, und die Autorin Anah Filou gestalteten im Hinblick auf dieses Jubiläum ein zwei-jähriges Projekt, währenddessen Filou als Stadtschreiberin vor Ort recherchierte, mit Marburger Menschen und Institutionen in Kontakt trat, auf einem Bauernhof arbeitete, Sport machte, Bücher las, Kolumnen schrieb und vieles mehr. Der gemeinsame Prozess gipfelte in einer Inszenierung unter Beteiligung von mehr als 100 Menschen im Stadion der Stadt mit Premiere am 11. Juni 2022. Der Theatertext wurde als Programmheft inklusive Fußnoten zur Verfügung gestellt, dieses kann HIER bestellt werden.

9 Spieler*innen und ein Jugendchor
UA: 11.06.2021, Hessisches Landestheater Marburg, Regie: Carola Unser