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WO WENN NICHT WIR

Malte Abraham und Svenja Viola Bungarten

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Eine Innenstadt wie jede andere. Vom Onlinehandel ausgebrannt. Nur ein Laden hält sich noch mit letzter Kraft. Und je schlechter Konrads "Bilder & Rahmenhandel" läuft, desto stärker hält er an ihm fest. Bis er sich von ihm ganz mit nach unten ziehen lässt. So findet er sich bald auf der anderen Seite seines Schaufensters, auf der Seite der Obdachlosen wieder, denen er doch gerade noch vorwarf seine Kundschaft zu vergraulen. Auch seine Tochter treibt es auf die Straße, doch bei ihr ist es der Protest gegen den umweltschädlichen Lebensstil der Stadt und die radikale Verweigerung ihres klimatisierten Kinderzimmers. Und so finden sich beide in den Zwischenräumen der Stadt wieder. Umstellt von der defensiven Architektur, die die Investitionsfläche Innenstadt vor dem Anblick von Obdachlosigkeit bewahren soll. Institutionelle Gewalt für die Bereinigung des Stadtbildes. Erst in der Abgeschiedenheit eines Friedhofs finden sie etwas Ruhe. Eine Ruhe, die für einen die letzte sein wird. WO WENN NICHT WIR ist eine bitterkomische Groteske, die von den Rändern ausghet und die Spur der Gewalt in das leere Zentrum unserer Gesellschaft verfolgt. Die Innenstädte stehen leer, die Mittelschicht löst sich auf. Abstiegsangst, die sich an den Rändern entlädt.

3-5 Spieler:innen

UA: 31.05.2021 Theater Koblenz